Valentinstag
Valentinstag | Geschichte & Bräuche
Er gilt als
Tag der Liebe, der Jugend – und als Tag der roten Rosen. Zu keinem Zeitpunkt im
Jahr werden so viele Blumen verkauft wie am Valentinstag. Der 14. Februar ist
auch der Tag der Floristen, der Pralinenhersteller und der Parfümindustrie.
Schon Wochen
vorher werden die Geschenkboutiquen mit traditionellen, modernen oder
ironischen Valentinstagsartikeln überschwemmt, die Schaufenster mit roten
Herzen etc. tapeziert. Was heutzutage hinter all dem Glitzer und Glimmer kaum
noch jemand ahnt: Die Geschichte des Valentinstag reicht bis ins Mittelalter
zurück, in manchen Kulturen noch weiter. Ebenso zahlreich sind die
verschiedenen Valentinstagsbräuche, die heute kaum noch jemand kennt und die den
Valentinstag als das illustrieren, was er ursprünglich – vor jeder
Marketingstrategie – war: ein Fest der Liebe und der Sehnsucht.
Bedeutung des Valentinstags
In der Geschichte
des Valentinstag finden sich nicht nur die verschiedensten
Valentinstagsbräuche, sondern auch die unterschiedlichsten Bedeutungen, die man
diesem Tag zusprach. In den heute zelebrierten Bräuchen zum Valentinstag
schwingt oftmals noch seine damalige Wichtigkeit mit. Während mittlerweile der
14. Februar lediglich ein Tag ist, an welchem man seiner Freundin, seiner Frau
etc. einen Strauß Rosen oder eine Schachtel Pralinen in Herzform schenkt, hatte
der Festtag der Liebe früher vor allem für junge Frauen und Männer eine zentrale
Bedeutung. Am Morgen des 14. Februar entschied sich, ob man seine große Liebe
finden und heiraten würde, ob man vielleicht von einem Unbekannten heimlich
geliebt wurde oder ob man selbst vielleicht in den Falschen verliebt war. Dies
spiegelt sich in vielen der bereits in Vergessenheit geratenen
Valentinstagsbräuchen. Seine zentrale Position in der Festkultur eines Landes
zeigt allein schon die Geschichte des Valentinstags; hier wurde der 14. Februar
oftmals zu Ehren von Heiligen oder Göttern gefeiert.
Was wissen Sie über den Valentinstag?
Woher kommt der Valentinstag?
Am 14. Februar ist es wieder
soweit – der Valentinstag klopft an die Tür. Zeit für Romantik. Man schenkt
seiner/seinem Liebsten Blumen, Pralinen und einen romantischen Abend. Aber
woher kommt dieser Brauch eigentlich? Die Geschichte reicht weit zurück in die
Zeit der Römer. Damals mussten unverheiratete junge Menschen an einer Art
Liebeslotterie teilnehmen. Unter dem Deckmantel des Glaubens wurde dieser
Brauch zu Ehren des römischen Gottes Lupercus (Gott der Fruchtbarkeit)
praktiziert. Dahinter steckte aber der Plan von Kaiser Claudius, die daraus
resultierenden ledigen Kinder für seine Armee zu rekrutieren, denn diese
brauchte dringend neue Soldaten. Aber nicht alle beugten sich dem Brauch und
immer mehr wollten Ihre Partner selbst wählen. Sie wandten sich in Ihrer
Verzweiflung an Bischof Valentin, ließen sich von ihm trauen und entgingen so
der willkürlichen Verpaarung. Nach der Überlieferung standen von ihm getraute
Ehen unter einem guten Stern.
Kaiser Claudius gefiel das gar nicht, denn treue
Paare brachten weniger Soldaten. So wurde das Heiraten verboten und man nahm
Valentin fest. Nach langer Haft wurde er im Jahr 269 nach Christus enthauptet.
Die Kirche sprach Bischof Valentin später heilig und führte ihm zu Ehren im 5.
Jahrhundert den Kirchenfeiertag der Liebenden ein. Dieser fand immer am 14.
Februar statt, wurde aber 1969 aus dem römischen Kalender gestrichen. Eine
spätere Quelle berichtet von einem Brauch im angelsächsischen Raum. Demnach
wurden ab dem 15. Jahrhundert Valentinspaare gebildet, die per Los zugeteilt
wurden. Diese sollten sich Gedichte oder Geschenke schicken, später auch die
noch heute beliebten Valentinskarten. Dieser Brauch wurde dann von den
Engländern in die Vereinigten Staaten übernommen. Die heute üblichen
Blumengeschenke kamen erst etwas später ins Spiel. Im 20. Jahrhundert wurde der
Hollywood Frauenschwarm Rodolfo Valentino von seinen Fans jeden 14. Februar mit
Blumen beschenkt, sodass der Valentinstag Teil der Popkultur wurde. Das brachte
die Blumenhändler auf die Idee den Feiertag großflächig zu bewerben und
schließlich wurde es in den USA Tradition am Valentinstag Blumen zu schenken.
Der Valentinstag wurde aufgrund des Erfolges später auch von europäischen Floristen
heftig beworben und so kam der Brauch in neuer Form nach Europa zurück.
Die Geschichte des Valentinstag
Bei kaum einem Festtag gibt es
so viele verschiedene Theorien zu dessen Ursprung wie bei diesem: Die Geschichte
des Valentinstag ist in nahezu jeder Kultur, in der er zelebriert wird,
eine andere – entsprechend zahlreich sind auch die verschiedenen
Valentinstagsbräuche und Rituale.
Im mitteleuropäischen Raum beginnt die Geschichte des
Valentinstag im Mittelalter: Hier hatte man begonnen, einen Gedenktag zu Ehren
des heiligen Valentin von Terni einzurichten; der als Märtyrer der
katholischen Kirche verehrte Bischof soll Kranke geheilt und Trauungen ohne
staatliche Genehmigung vollzogen haben. Er galt als Patron der Liebenden und
soll frisch getrauten Paaren Blumen aus seinem eigenen Garten geschenkt haben.
Da er sich dem Verbot Kaiser Claudius II konsequent widersetzte und weiterhin
Ehen schloss, kam er vor Gericht und wurde am 14. Februar des Jahres 268
öffentlich enthauptet, starb als Märtyrer und begründete damit unbewusst auch
die Geschichte des Valentinstag. Auf seiner Vorliebe für das Verschenken von
Blumen basiert einer der wichtigsten Bräuche zum Valentinstag.
Ganz
anders begründete sich den Überlieferungen zufolge die Geschichte des
Valentinstag in England und Frankreich. Hier ging man davon aus, dass
der exakte Beginn der Paarungszeit von Vögeln auf die Mitte des zweiten Monats
im Jahr fällt, also auf den 14. Februar. Der hiesige Ursprung der Geschichte
des Valentinstag wurde zudem von dem Dichter Geoffrey Chaucer in seinem Werk
„Parlament der Vögel“ verewigt. Angelehnt daran führt die Geschichte des
Valentinstag wieder zurück nach Deutschland; hier wurde der 14. Februar mit der
im Volkslied „Die Vogelhochzeit“ besungenen Heirat der Vögel konnotiert. Zu
einem der Valentinstagsbräuche der modernen Zeit gehört daher auch die
häufig vertretene Darstellung von zwei verliebten Vögeln auf Grußkarten,
Briefpapier etc.
Historische Quellen verweisen bezüglich der
Geschichte des Valentinstag zudem auf ein traditionelles Fest des alten
Indiens; hier huldigte man dem Gott der Ehe, indem man am 14. Februar der
Geliebten bzw. der Angebeteten Liebesbriefe zukommen ließ.
Doch auch in der christlich
geprägten Kultur des Abendlandes finden sich weitere mögliche Ursprünge der
Geschichte des Valentinstag; so wird etwa seit dem 5. Jahrhundert das Fest
Maria Lichtmess gefeiert. Laut dem Buch Mose hatte man ein Neugeborenes genau
40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel zu tragen. Da damals das
Weihnachtsfest am 6. Januar abgehalten wurde, war das Datum des 40. Tages
dementsprechend der 14. Februar. Somit lässt sich eine der Wurzeln der
Geschichte des Valentinstag auch im Alten Testament finden.
Ein weiterer Aspekt der Geschichte des Valentinstag ist
ein überlieferter Volksglaube, welcher besagt, dass eine Frau den Mann
ehelichen wird, den sie am Morgen des 14. Februar zuerst erblickt, was
einen der bekanntesten Bräuche zum Valentinstag auslöste, nämlich das
Verschenken eines Blumenstraußes an die Verehrte. Historiker versuchten
Parallelen zum Brauchtum des Fests der römischen Göttin Juno herzustellen, eine
weitere mögliche Wurzel der Geschichte des Valentinstag: Diese gilt als
Patronin der Ehe und soll Frauen mit Hilfe ihres Orakels bei Liebeskummer
geholfen haben. Um sie zu ehren, brachte man am 14. Februar Blumengaben dar.
Somit lässt sich die Geschichte des Valentinstag
weder einer bestimmten Kultur noch einer konkreten historischen Epoche zuordnen
– fest steht nur, dass in allen Teilen der Welt, in welchen der Valentinstag
gefeiert wird, stets der 14. Februar als der Tag der Liebenden gilt.
Bräuche zum Valentinstag in Deutschland
Ebenso vielseitig wie die
Geschichte des Valentinstag gestalten sich auch die spezifischen
Valentinstagsbräuche. Einer der beliebtesten Bräuche zum Valentinstag ist das Verschenken
von Blumen – üblicherweise roten Rosen – und Grußkarten oder Edelsteinen.
Früher war es üblich, dass der Mann seiner Angebeteten Geschenke zum
Valentinstag machte, heutzutage – im Zeitalter der Emanzipation – beschenkt auch die
Frau den Mann. Die Tradition der „Valentinskarten“ soll übrigens ihren Ursprung
in England haben – im Februar 1415 war hier der Herzog von Orleans im Kerker
des Londoner Tower gefangen und soll seiner Frau unzählige Liebesbriefe
geschickt haben.
Weitere Valentinstagsbräuche beziehen sich auf die Anwendung von
Liebesorakeln. In der Geschichte des Valentinstag taucht immer wieder ein alter
Volksglaube auf, der besagt, dass ein junges Mädchen in der Nacht auf den 14.
Februar aus dem Brunnen der Valentinskapelle bei Guidesweiler, St. Wendel
Wasser schöpfen müsse. Trete es dann mit geschlossenen Augen auf einen
bestimmten Stein, würde sie am Tag darauf ihre große Liebe treffen. Weitere
Bräuche zum Valentinstag sehen den Verzehr bestimmter Speisen vor; so soll ein
junges Mädchen, das am Abend vor dem Valentinstag hartgekochte Eier zu sich
nimmt, in der darauffolgenden Nacht von seinem Zukünftigen träumen.
Valentinstagsbräuche
in anderen Ländern
Die weit zurückreichende und vor allem national
variierende Geschichte des Valentinstag hat auch in anderen Ländern eine große
Vielfalt an Bräuchen zum Valentinstag etabliert; vor allem in England finden
sich die verschiedensten Traditionen und Gepflogenheiten. So existiert hier
beispielsweise seit dem Mittelalter die in Deutschland völlig unbekannte Tradition
der Mailehen:
Am 14. Februar findet hier eine inszenierte Partnerwahl statt; jeder
Valentin kann seine Valentine wählen, meist entscheidet hier der Geschmack
des jungen Mannes, teilweise werden auch Losverfahren angewendet. Ebenfalls
einer der englischen Bräuche zum Valentinstag ist die Kombination von Blumen
und Liebesbrief als
Geschenk. Die
Ehefrau des Dichter Samuel Pepy dürfte eine der ersten Damen gewesen sein, die
diesen Brauch etablierte: Auf einen Liebesbrief ihres Mannes reagierte sie am
14.02.1667 mit Blumen. Seitdem bürgerte sich das gemeinsame Verschenken von
meist anonymen Liebesgedichten (Valentine Greetings) und Blumen in der
britischen Gesellschaft ein und fand über die angelsächsischen Auswanderer
seinen Weg nach Amerika.
Emanzipatorisch gestalten sich dagegen die
japanischen Valentinstagsbräuche; hier beschenkt nur die Frau den Mann sowie
ihre Arbeitskollegen oder Chefs. Sie wird am White Day im März entsprechend
beschenkt.
In Italien etablierten sich dagegen weniger
konkrete Bräuche zum Valentinstag als vielmehr eine an den Bischof von Terni
angelehnte Ehrung, die Auszeichnung „San Valentino d’Oro“, welche an
talentierte Sänger verliehen wird.
Heutzutage sind viele Valentinstagsbräuche
längst angestaubt oder schlichtweg in Vergessenheit geraten. Nur wenige
Menschen wissen um die jahrhundertealte Geschichte des Valentinstages oder
kennen die althergebrachten Bräuche zum Valentinstag. Viele
Valentinstagsbräuche sind nur noch fragmentarisch erhalten bzw. werden
außerhalb des originalen historischen Kontextes praktiziert.
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