Stress
Stress im Beruf, Stress im
Freundeskreis und Stress in der Freizeit – für viele Menschen sind diese
Situationen kein Fremdwort und umso wichtiger ist es, Stress verstehen zu
lernen. Vor 100 Jahren existierte der Begriff Stress noch nicht einmal. Erst
1936 wurde dieser Begriff von dem Mediziner und Pionier in der Stressforschung,
Hans Seyle, geprägt.
Er beschrieb ihn als: „Stress
ist ein Zustand der Alarmbereitschaft des Organismus, um sich auf eine erhöhte
Leistungsbereitschaft einzustellen.“
Was
ist Stress?
Den Begriff hat in den 40er
Jahren zum ersten Mal der Arzt Hans Selye in der Medizin eingeführt. Er
verstand Stress allgemein als die Auswirkung von (körperlicher oder seelischer)
Belastung auf den Körper, die zu charakteristischen körperlichen und seelischen
Veränderungen führen kann. Er legte damit den Grundstein zu einer intensiven
Erforschung des Themas Stress und seiner Folgen.
Auch im Alltag ist der Begriff
präsent: Stress am Arbeitsplatz, in der Familie, Freizeitstress, usw.. Viele
fühlen sich im Stress und Studien deuten tatsächlich auch darauf hin, dass die
Hälfte der krankheitsbedingten Fehltage auf Stressprobleme zurück zu führen
sind.
Doch was ist Stress? Zu Stress
gehören drei Aspekte: Stressoren, persönliche Stressverstärker und die
Stressreaktion.
Stressoren
(Stress als Input)
Stress kann man als Anforderungen
von außen sehen, die an einen gestellt werden. Dazu gehören unterschiedlichste
Situationen wie Kritik durch die Führungskraft, ein Autounfall, Krankheit,
Leistungsdruck...
Aber nicht jede Anforderung
wird zwangsläufig als Stress empfunden oder führt zu einer Stresssreaktion. Ob
und wie stark diese ausfällt hängt davon ab, ob man glaubt, mit der Situation
umgehen zu können, ob man die Situation für vorhersehbar hält und wie wichtig
sie einem ist.
Steht beispielsweise eine Präsentation in der Arbeit an, so wird die Aufregung höher sein, wenn man sich schlecht vorbereitet fühlt, als wenn man sich gut vorbereitet hat. Hält man öfter Präsentationen und kann das Publikum einschätzen, dann weiß man gewissermaßen was auf einen zukommt und die Aufregung wird geringer sein als wenn man weniger geübt ist. Und es macht natürlich einen Unterschied, ob man denkt dass einem die Präsentation auf der Karriereleiter weiter voran bringen kann, oder ob es nicht weiter schlimm ist, wenn etwas schief geht.
Steht beispielsweise eine Präsentation in der Arbeit an, so wird die Aufregung höher sein, wenn man sich schlecht vorbereitet fühlt, als wenn man sich gut vorbereitet hat. Hält man öfter Präsentationen und kann das Publikum einschätzen, dann weiß man gewissermaßen was auf einen zukommt und die Aufregung wird geringer sein als wenn man weniger geübt ist. Und es macht natürlich einen Unterschied, ob man denkt dass einem die Präsentation auf der Karriereleiter weiter voran bringen kann, oder ob es nicht weiter schlimm ist, wenn etwas schief geht.
Persönliche
Stressverstärker (Stress als Transaktion)
Stress ist individuell:
Unterschiedliche Menschen reagieren in ein- und dergleichen Situation
unterschiedlich. So regt sich der eine im Stau auf, während der andere es hin
nimmt. Die eine sieht in einer schwierigen Aufgabe in der Arbeit die Chance
sich zu beweisen, während die andere sich Sorgen macht, es nicht zu schaffen.
Einfluss, wie eine Situation interpretiert wird, haben bestimmte Denkmuster und
persönliche Stressverstärker. Sie sind die Brille, durch die man den Alltag
sieht und basieren auf individuellen Einstellungen, Vorerfahrungen und Motiven.
Stressreaktion
(Stress als Output)
Unter Stress kann es zu
vielfältigen Reaktionen kommen: es wird körperliche Energie bereitgestellt und
es kommt zu typischen Verhaltensweisen und Gedanken. So erhöht sich
beispielsweise in einer akuten Stresssituation der Herzschlag und die Atmung
wird schneller. Bei langfristigem Stress können körperlichen Folgen wie
Herz-Kreislauferkrankungen auftreten, aber auch zu Veränderungen im Verhalten
und Fühlen: So manch einer wird hektisch und ungeduldig, trinkt viel Kaffee und
macht keine Pausen mehr, begleitet von Nervosität oder Gefühlen der Unruhe.
Guter
Stress – schlechter Stress
In unserer schnelllebigen Zeit
sind die Anforderungen an jeden Einzelnen stetig gestiegen. Viele Menschen
fühlen sich davon gestresst. Wie so oft gilt aber auch bei Stress der Grundsatz:
Es gibt immer zwei Seiten der Medaille. Um Stress verstehen zu können, muss
zwischen positivem und negativem Stress unterschieden werden.
Positiver Stress wird als Eustress bezeichnet.
Auf diesen wollen und sollen wir nicht verzichten. Obgleich viele Menschen ab
und an sicherlich von einem stressfreien Leben träumen, ist ein bisschen Stress
durchaus positiv. Eustress erhöht die Aufmerksamkeit sowie die
Leistungsfähigkeit des Körpers. Dadurch werden die Motivation und Produktivität
gesteigert.
Negativer Stress ist das, was mit dem Ausdruck „Ich fühle
mich gestresst“ eigentlich gemeint ist. Dieser sogenannte Disstress ist eine
Reaktion des Körpers auf Überforderung.
Ob
Stress als positiv oder negativ wahrgenommen wird, hängt davon ab,
·
ob wir uns der
Stresssituation gewachsen und sicher fühlen, oder damit überfordert sind
·
ob wir uns freiwillig in
die Situation begeben, oder sie unumgänglich ist
·
ob wir die Stressfaktoren
als positiv oder negativ bewerten
·
und wie lange eine als
negativ bewertete Stressbelastung anhält.
Stress
verstehen: Was passiert bei Stress im Körper?
Das
Reaktionsmuster auf Stress wird in drei Phasen beschrieben:
1.
Alarmreaktion
2. Widerstandsphase
3. Erschöpfung
Zuerst
reagiert der Körper in einer Art „Schreckreaktion“, dann versucht er die
Aufgaben zu bewältigen oder Widerstand zu leisten, bis er sich schließlich in
einer Erschöpfungsphase regeneriert.
Dieses
Reaktionsmuster lässt sich evolutionsbiologisch erklären und ist seit
Jahrtausenden gleich geblieben.
In
der Steinzeit war es wichtig, die Feinde durch Angriff in die Flucht zu
schlagen. Heutzutage reagiert unser Körper noch mit dem gleichen
physiologischen Muster auf Stress. Ein komplexes Programm an Reaktionen wird in
Gang gesetzt. Die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und
Cortisol sorgt für die Mobilisierung von Energiereserven. Die Skelettmuskulatur
wird besser durchblutet, während für den „Kampf“ unwichtige Organe, wie z.B.
unser Darm, vernachlässigt werden.
In
heutigen Stresssituationen reagieren wir also noch genauso wie unsere
steinzeitlichen Vorfahren. Wie wir wissen, lässt sich der Stress, z.B. der
tägliche Stress auf der Arbeit, nicht einfach durch die Reaktion Flucht oder
Angriff bekämpfen. Dies ist nur ein einfaches Beispiel dafür, dass heutzutage
die mobilisierte Energie gar nicht verbraucht wird.
Wenn Stress krank
macht
Stress
wird dann zu einer starken Belastung, wenn keine Erholung möglich ist und aus
äußeren Stressauslösern ein inneres, lang anhaltendes Stress-Signal entsteht.
Dieses kann sich durch die ständige Cortisol-Ausschüttung und eine häufige
Unterversorgung des Darmtraktes entwickeln und anhalten, auch wenn äußere
Stressfaktoren nachlassen. Da es eine Verbindung zwischen unserem Darm und
unserem Hirn über die Darm-Hirn-Achse
gibt, können dauerhafte körperliche Symptome entstehen. Dazu zählen Verdauungsbeschwerden,
erhöhter Blutdruck, erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte, Kopfschmerzen,
Müdigkeit, Erschöpfung, Reizbarkeit, erhöhte Infektanfälligkeit und
Konzentrationsschwierigkeiten.
Stress entsteht immer dann, wenn wir mit Situationen
konfrontiert werden, deren Bewältigung uns vor eine besondere Herausforderung
stellt. Wir unterscheiden zwischen (positivem) Eustress, der uns motiviert, und
(negativem) Disstress, der krank macht.
Was ist Stressbewältigung?
Unter
Stressbewältigung versteht man sowohl den Umgang mit Belastungen als auch mit
ihren Auswirkungen. So vielfältig wie Stresssituationen sind, so vielfältig
sind dabei auch die Möglichkeiten damit umzugehen.
Zum
einen kann versucht werden, stressige Situationen gar nicht erst entstehen zu
lassen. Klassische Beispiele wären hier Problemlösestrategien oder Techniken
des Zeit- oder Selbstmanagements (instrumentelle Stressbewältigung).
Man
kann aber auch Einfluss auf die subjektive Bewertung von Stresssituationen
nehmen, in dem man sich beispielsweise eigene stressverschärfende Einstellungen
und Denkmuster bewusst macht und versucht diese durch förderliche Gedanken zu
ersetzen (mentale Stressbewältigung). Einstellungen und Denkmuster haben sich
dabei i. d. R. über Jahre entwickelt, weil sie sich in früheren Situationen
als passend herausgestellt haben. Sie können allmählich verändert werden,
allerdings braucht diese Veränderung Zeit.
Zusätzlich
gibt es unterschiedliche Möglichkeiten sich zu entspannen und zu erholen.
Regeneration ist nötig um die eigenen Kräfte langfristig zu erhalten
(regenerative Stressbewältigung).
Welche
Art und Weise bzw. welche Strategie "die Richtige" ist, kann dabei
nicht pauschal gesagt werden. Hier kommt es auf die Situation und die Person
an. Je nachdem sind unterschiedliche Strategien sinnvoll. Daher ist es wichtig
möglichst viele Strategien im persönlichen Repertoire zu haben und diese
flexibel einsetzen zu können. Daher haben Stressbewältigungskurse das Ziel,
sich über die schon vorhandenen Strategien Gedanken zu machen, sie zu optimieren
und um weitere zu erweitern und situationsangemessen anwenden zu können.
Comments
Post a Comment